Stereoskopie

Die Stereoskopie gestattet es, zweidimensionale Bilder in einem 3D-Effekt zu erleben. Dadurch macht sie die Betrachtung realistischer und erzielt eine höhere Tiefenwirkung. Ihre Aufgabe ist es, das räumliche Sehen nachzubilden. Dabei werden Bilder paarweise und getrennt für jedes Auge erzeugt und dann zusammengefügt. Beide Augen sehen das gleiche Motiv mit einer geringen Seitenverschiebung. Diese nennt sich stereoskopische Deviation und ermöglicht die 3D-Sicht.

Stereoskopie | Glossar | Wylder

Was ist eine Stereoskopie?

Bei der Betrachtung von Objekten erscheinen diese als Ganzes, obwohl das rechte und das linke Auge sie durch den Augenabstand geringfügig aus einem anderen und verschobenen Winkel wahrnehmen. Das Gehirn fügt diese beiden Einzelelemente jedoch zusammen, und so erscheint das Bild in 3D. Um dieses realistische Seherlebnis als räumlichen Eindruck auch in Filmen zu erzeugen, ist die stereoskopische Methode notwendig. Mit Hilfe dieser Technik oder einer Stereo-Kamera werden Bilder montiert und Stereobildpaare in sequentieller Aufnahme erzeugt.

 

Das stereoskopische Verfahren gibt es schon lange. Es diente früher der reinen Unterhaltung und ermöglichte es, zwei synchrone Halbbilder zu einem stereoskopischen Bild zusammenzufügen. Das gelang mit Hilfe eines geneigten Spiegels und eines Stereoskops. Dieser Apparat bestand aus einem Holzkasten mit zwei optischen Linsen, der auf eine zweidimensionale Fotografie gerichtet wurde und einen 3D-Effekt erzielte. Heute sind stereoskopische Aufnahmen mit 360-Grad-Kameras oder einer Kamera am einfachsten, die in visuellem Stereo aufnimmt. Um die dreidimensionale Wirkung bei der Betrachtung zu erleben, gibt es 3D-Brillen.

Wofür braucht man die stereoskopische Technik?

Die für den Menschen sichtbare Welt ist immer dreidimensional. Um die Wirkung auch für die Stereofotografie und Filme zu erhalten, ist die stereoskopische Technik ein wichtiges Funktionselement. Sie findet ihre Anwendung in Kamerasystemen, bei der Filmproduktion und bei modernen 3D-Fernsehern. Das Stereobild erhält so seine Dreidimensionalität. Am einfachsten ist die Methode, zwei Halbbilder nebeneinander abzubilden und mit spezieller Blicktechnik zu betrachten. Einen ähnlichen Effekt erzielen spezielle Brillen. Die dazugehörige Methode ist das Anaglyphen-Verfahren. Dabei werden zwei Stereobilder übereinander gedruckt und mit einer Brille mit farbigen Gläsern betrachtet. Die Komplementärfarben sind in der Regel Grün und Rot. Die spezielle Kamera für solche Zwecke bedient sich des Linsenraster-Verfahrens mit einem ähnlichen dreidimensionalen Effekt.

Was sind die Vorteile und Nachteile der Stereoskopie?

Die Stereoskopie ist ein wichtiges Verfahren für eine natürliche und raumtreue Abbildung. Die Vorteile dieses Verfahrens sind:

 

  • Erzeugung von Halbbildern, die dreidimensional betrachtet werden können
  • Farbgetreue Bilder und beeindruckende Filmeffekte
  • Höhere Tiefenwirkung
  • Realistische Wahrnehmung

 

Die Nachteile sind:

 

  • Hoher Bearbeitungsaufwand
  • Spezielle Verfahren und Kameras nötig
  • Betrachtung oftmals nur mit 3D-Brille möglich
  • Belastung der Augen bei zu langer 3D-Wirkung

Wo wird Stereoskopie eingesetzt?

Stereoskopische Aufnahmen sind nicht nur zu Unterhaltungszwecken gedacht, auch wenn die Filmübertragung mehr und mehr auf Dreidimensionalität setzt und das Filmerlebnis dadurch in den Raum rückt. Auch für die Veranschaulichung von mathematischen Figuren und der Trigonometrie ist die Technik nötig. Eine Anwendung findet das Verfahren bei der Prüfung moderner Geldscheine und echter Wertpapiere. Mit Hilfe der stereoskopischen Deviation ist es möglich, technisch die Tiefe zu bestimmen, was beispielsweise bei der Bildmontage oder in der Astronomie benötigt wird.

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